Verband: 250.000 Obdachlose in Deutschland

Erstmals seit zwei Jahren steigt die Zahl der Obdachlosen in Deutschland wieder. Bundesweit seien rund 250.000 Menschen ohne Wohnung, sagte der Vorsitzende der Evangelischen Obdachlosenhilfe, Jens Rannenberg, am Freitag auf einer Fachtagung in Nürnberg …

Quelle: Frankfurter Neue Presse

 

Anmerkung:

 

Seit den 1970er Jahren ist die bürgerliche Familienordnung zunehmend in die Krise geraten und es hat sich international eine Tendenz zur Familienlosigkeit entwickelt. Gründe hierfür sind:

  • höhere Sterbe- als Geburtenraten
  • eine ständig wachsende Zahl von Ehelösungen (einschließlich Tod des Partners)
  • sprunghaftes Anwachsen der Zahl von Ein-Personen-Haushalten und von Ein-Eltern-Familien

Daher wird die typische bürgerliche Kleinfamilie mit Vater als Ernährer, Mutter als Hausfrau und Kindern immer mehr zur Ausnahmeerscheinung. Vielfach leben dadurch Kinder, junge Erwachsene und ältere Menschen getrennt von ihren Familien ganz alleine. Das wird in Zeiten von Krankheit, Arbeitslosigkeit und Not problematisch, weil die Kleinfamilie eine grundlegende Wirtschaftseinheit darstellt und die wichtigste Säule des sozialen Rückhalts ist.

 

Deswegen führt die Zerstörung der Familienverhältnisse zu einer derartigen Zerrüttung der Lebensverhältnisse, dass Obdachlosigkeit entsteht. In der Bundesrepublik führen folgende Erscheinungsformen der Not zur Obdachlosigkeit:

  • Erwerbslosigkeit und Krankheit
  • steigende Mieten
  • andere finanzielle Notlagen
  • fehlende Ausbildung

Die mittlerweile chronische Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung wird sich aufgrund globaler Überproduktionskrisen und der Vernichtung von Industrien mit einseitiger nationalstaatlicher Organisation aufgrund der Globalisierung und wegen des Bevölkerungsgesetzes weiter erhöhen und Erhöhung der Obdachlosigkeit führen.

 

Die verheerenden Weltwirtschafts- und Finanzkrisen, die zur chronischen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung bzw. Obdachlosigkeit führen, sind ein Hauptmerkmal der Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems und eines seiner grundlegenden Probleme.

  • Für den 6-Stunden-Tag bei vollem Lohnausgleich als internationale Forderung gegen die Massenarbeitslosigkeit!
  • Für die Verpflichtung der Großindustrie zu einer Ausbildungsquote von 10 Prozent der Beschäftigten!
  • Schaffung von ausreichendem und preisgünstigem Wohnraum!
  • Einbeziehung der alten, kranken und behinderten Menschen in das gesellschaftliche Leben und volle Übernahme ihrer Pflegekosten durch Monopole und Staat!

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